Die bedeutendste Nutzung des Grundwassers in der Gemeinde ist sicherlich die Trinkwasserversorgung der Haushalte, welche seit kurzem durch eine gemeindeeigene Wasserversorgungsanlage (WVA) flächendeckend möglich ist. Zudem ist noch die Bewässerung der landwirtschaftlichen Kulturen von Bedeutung.
Die Versorgung mit ausreichend Trinkwasser war in der Gemeinde Sitzenberg-Reidling nicht immer für alle Haushalte selbstverständlich. Viele Haushalte mussten mittels Tankwagen der Ortsfeuerwehren mit Trinkwasser versorgt werden. Die Gründe dafür waren einerseits Wassermangel in Trockenperioden im Sommer, andererseits gab es auch Qualitätsmängel, welche zum Teil durch eine fehlende Abwasserbeseitigung hervorgerufen wurden.
Bereits am 17. September 1990 hat der Gemeinderat dem Büro DI Spindelberger den Auftrag gegeben, eine Wasserleitung für unsere Gemeinde zu planen. Aus Kostengründen hat die Firma STRABAG mit dem Bau der Ortswasserleitung der Gemeinde Sitzenberg-Reidling erst am 22. April 2003 begonnen; nachdem bereits im Herbst 2002 der Brunnen am Fuße der Ahrenberger Kellergasse errichtet worden war.
Dazwischen lag eine lange Zeit, in der viele Möglichkeiten angedacht und verhandelt worden sind. Der Gemeinderat war bemüht, unseren BürgerInnen eine kostengünstige Lösung, eine hohe Wasserqualität und eine freie Gestaltungsmöglichkeit zu bieten. Letztlich hat sich der Gemeinderat, in Absprache mit Teilen der Bevölkerung (Wasserbeirat) dazu durchgerungen, die Wasserversorgung für unsere Haushalte eigenständig zu errichten.
Technische Daten
Im gesamten Bauabschnitt wurden 29.000 lfm Rohrleitungen verlegt, 500 Hausanschlüsse errichtet, wobei die Hausanschlüsse eine Gesamtlänge von 5.200 lfm erreichten. Weiteres mussten 2 Drucksteigerungsanlagen errichtet werden, um eine optimale Wasserversorgung für alle Haushalte zu gewährleisten.
Die bereits 2002 errichtete Brunnenanlage am Fuße der Ahrenberger Kellergasse hat eine Tiefe von 17 m. Das Wasser wird von 2 Tauchmotorpumpen, mit einer Förderleistung von 30 l/sek. zu Tage gefördert (mit Zähleinrichtung).
Das Wasserschutzgebiet rund um den Brunnen hat ein Ausmaß von ca. 18 ha. Der Baubeginn für den Hochbehälter am Reidlingberg mit 700 m3 Fassungsvermögen war für Ende August 2003 geplant. Der Hochbehälter wurde dann mit zwei Wasserkammern und integriertem Zählwerk 2005 errichtet.
In Abstimmung mit den zuständigen Feuerwehrkommandanten wurden 110 Hydranten an geeigneten Punkten errichtet, um einen raschen Zugriff auf Löschwasser im Brandfalle zu garantieren.